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Fatma Laika Berlin Bumerang

Bumerang-Mitarbeiter:in – Kann ich wieder bei dir arbeiten?

Hallo da draußen! Mein Name ist Fatma, ich bin 30 Jahre alt und arbeite wieder bei Laika Communications. Ja wieder. Denn ich bin eine sogenannte Bumerang-Mitarbeiterin – ich war eine Weile weg, jetzt bin ich wieder da. Und zwar nicht wegen Elternzeit, Sabbatical & Co., sondern weil ich die Agentur für einen anderen Job verlassen habe.

Wenn ich fremden Personen oder aber auch Freunden davon erzähle, dass ich wieder zu meiner alten Arbeitgeberin wechsle, ist die erste Reaktion: Wie kommt’s? Und ach was, das geht? JA!

Die Voraussetzung ist natürlich, dass man im Guten auseinander geht und die Gründe – für die Entscheidung, das Unternehmen zu verlassen – ehrlich darlegt. Zumindest ist das mein Learning. Bei einer Kündigung denkt natürlich keiner daran, dass man jemals wieder in das Unternehmen zurückkehrt. Man kündigt ja aus einem bestimmten Grund, sei es der Wunsch nach der beruflichen oder persönlichen Weiterentwicklung, die Diskrepanz im Person-Job-Fit oder ganz einfach die reizvolle Herausforderung in einem neuen Arbeitsbereich. Umso schöner ist es, wenn Arbeitgebende offen dafür sind, Ex-Kolleg:innen wieder einzustellen, und die Tür nicht für immer verschließen.

Dass das aber nicht der Norm entspricht, ist mir vollkommen klar. Hier ist meine Bumerang-Geschichte. Rückblickend denke ich, dass der „Ausflug“ (ich nenne es im Verlauf so, weil es sich tatsächlich so anfühlt) in ein anderes Unternehmen für mich sogar notwendig war. Notwendig, um etwas anderes als PR zu erfahren. Vielleicht auch notwendig, um einen Vergleich zu haben. Wie sagt man so schön: Man weiß erst, was man hatte, wenn man es verloren hat. Zugegeben, das klingt etwas kitschig, aber es ist in meinem Fall wahr.

PR-Agentur für immer?

Aber einmal alles auf Anfang: Nach einem spannenden Bachelor-Praktikum im Marktforschungs- und PR-Bereich hatte ich für mich entschlossen, in die PR-Branche einzusteigen. Glücklicherweise wurde ich im damaligen Unternehmen entdeckt und gefördert – und schließlich übernommen. Dort blieb ich ganze sechs Jahre und konnte sehr viel über die Start-up-Szene, die Modewelt und Consumer/Lifestyle-PR lernen. Laika Communications betreute das Unternehmen damals als Kunden im B2B-Bereich auf Projektbasis. Schon von Anfang an war damit mein Interesse geweckt, auch einmal einen Blick hinter die Kulissen der klassischen Agenturarbeit zu werfen. Als ich mich beruflich neu orientieren wollte, war Laika daher ein spannender Arbeitgeber. Ich wechselte also nicht ganz so weit weg und ging im beidseitigen Einvernehmen zur Agenturseite über. Der Rollenwechsel ermöglichte mir weiterhin PR, u.a. für das Unternehmen, das ich verlassen hatte, zu machen, aber auch viele andere neue Kunden zu betreuen.

Gründungsparty von Laika Berlin
Gründungsparty von Laika Berlin

Ehrlich gesagt, schon damals habe ich mich gefragt, ob ich für immer im PR-Bereich bleiben werde. Ich war zu diesem Zeitpunkt 29 Jahre alt und konnte mir kaum vorstellen, bis zu meinem 65. Lebensjahr PR zu machen – das klingt immer noch seltsam. Aber man entwickelt sich – und es spricht ja auch nichts dagegen, sich links und rechts umzusehen: Fortbildungen, Weiterbildungen, jegliche Workshops und Zusatzausbildungen in anderen Bereichen mitzunehmen. Irgendwie und irgendwann zahlen sie im Laufe der Zeit immer auf die eigene Karriere und Entwicklung ein. 

Der Ausflug in andere Universen

Nicht wirklich aktiv auf der Suche ergab sich dann plötzlich eine andere Jobchance in meiner Heimatstadt, und ich fragte mich, warum nicht? Der neue Job versprach Kontakt mit Menschen, viel persönliches Networking, projektbasiertes Arbeiten im Team und etwas Neues zu schaffen – und das alles vor Ort, denn Laika sitzt in Berlin und ich lebe Aachen. Nach sechs Jahren Journalist:innen-Jagd und unermüdlichem Pitchen hatte ich die Nase voll von PR, erst recht vom Homeoffice, und kehrte Laika den Rücken zu. Ela, die Gründerin von Laika Communications, konnte das nachvollziehen und fand meine Gründe berechtigt. Sie ließ mich gehen. In meinen letzten Tagen war ich noch in Berlin, um mich zu verabschieden und die Wehmut überkam mich ein wenig. Ich hatte ein tolles Team, habe sowohl die Entwicklung von Laika mit großen Kundenprojekten begleitet als auch viele Erfolge gemeinsam gefeiert – und on top einen schönen Abschied bekommen.

Im neuen Job angekommen, einem Unternehmen, das sich erst formen musste und in der Konzeptphase steckte, ging es anfangs noch recht chaotisch zu. Die ersten sechs Monate waren eine Herausforderung: neue Vision, neues Team, neue Aufgaben und zu guter Letzt zog zwei Wochen nach Arbeitsbeginn der Corona-Lockdown ins Land. Hallo Homeoffice – again! Damit kam ich überraschenderweise gut klar, denn wir hatten eine spannende Anfangszeit und viele neue Projekte. Es war ein ganz anderes Homeoffice-Feeling als bei Laika, denn alle waren zu Hause.

Fatma Laika Berlin Bumerang-Mitarbeiterin

Nach etwa vier Monaten hatte ich meinen ersten emotionalen Breakdown und die Anfangseuphorie ließ leider schnell nach. Ich fing an, alles in Frage zu stellen, insbesondere meine Entscheidung den Job gewechselt zu haben. Rückblickend betrachtet kann es am ersten Lockdown gelegen haben und der vielen Zeit zum Nachdenken. Ich stellte mir so oft die Frage nach dem Sinn, den ich vor allem im Job finden wollte. Ich suchte schon da wie wild nach neuen Jobs und Umschulungen und bewarb mich auch bei Stellen, die nicht zu 100% passten. Ich war wirklich verzweifelt. Zusätzlich kam hinzu, dass ich mich nicht mit den Werten des neuen Unternehmens anfreunden konnte. Schon da hatte Ela gewonnen, als Arbeitgeberin und Führungskraft. Da ich immer noch im freundschaftlichen Kontakt mit ihr stand, bat sie mir mit folgenden Worten „Ich habe hier schon einen Arbeitsvertrag für dich liegen“ wieder eine Stelle bei Laika Berlin an. Ich lehnte zunächst, wenn auch zögerlich, ab – schließlich wollte ich es mir selbst auch beweisen und dem neuen Job eine Chance geben.

Das Comeback im Laika Kosmos als Bumerang-Mitarbeiterin

Einige Monate später gab mir Ela ein weiteres Mal das Gefühl, dass Laika immer noch eine Option ist und Unterstützung brauchte. Ich ging nicht darauf ein, denn ich war mir unsicher, weil es mir schlicht und ergreifend erstmal unangenehm war „wieder anzukommen“ – es entspricht einfach nicht der Norm in der Arbeitswelt, die ich kenne. Ich kannte zu diesem Zeitpunkt auch keine anderen Menschen, die zu ihren alten Arbeitgeber:innen zurückgewechselt sind, und schloss die Option deshalb aus. Im Juli dieses Jahres fasste ich mir dann ein Herz und rief Ela an. Ich fragte sie, was das genau bedeuten würde, bei welchen Kund:innen sie mich sieht, wo ich sie unterstützen könnte, was im letzten Jahr passiert ist und wie sich Laika entwickelt hat. Und was kann ich sagen? Es hat sich viel getan und schon während des Telefonats habe ich gemerkt: Darauf hast du wieder Lust! Ich entschied mich also bewusst dafür, es noch einmal mit Laika zu versuchen – dieses Mal ohne darüber nachzudenken, ob es denn peinlich wäre, zur alten Arbeitgeberin zurückzugehen, wie alte Kolleg:innen reagieren würden und ob der Grund, warum ich damals ging, sich noch einmal bestätigt.

3, 2, 1… Raketenstart

Mitte September habe ich also wieder bei Laika angefangen, und gerade fühlt es sich so an, als wäre ich niemals weg gewesen. Noch bekannte Kolleg:innen haben mich mit offenen Armen empfangen und fanden es überhaupt nicht komisch, dass ich wieder da bin und das Team unterstützen werde. Die neuen Kolleg:innen sind ebenfalls sehr aufgeschlossen.

Besonders gut waren die ersten Tage: Informationen vorab per E-Mail zu verschiedenen Themen, eine Übersicht aller Kunden und meiner Kundenprojekte im Team und ein umfangreiches Wrap-up zu internen Entwicklungen haben mir geholfen anzukommen.

Toll fand ich, dass Dinge, die man damals verbessern wollte, schon umgesetzt worden sind und sich bereits richtig etabliert haben. So zum Beispiel die Einführung einer Retrospektive. Diese sind dafür da, um sich zum einen spielerisch besser kennenzulernen und zum anderen um den Gemütszustand aller Teammitglieder abzufragen, was lief gut, was läuft gerade schleppend – ehrlich und reflektiert. Neu war auch, dass Laika in der Zeit, in der ich weg war, so viele neue Teammitglieder gewinnen konnte (ein Hooray an die Young Stars für ihre tägliche Unterstützung) und es sauberere Prozesse für z.B. Abwesenheiten, Passwörter, Bewerbungsgespräche und das Onboarding gibt. Werte wie Offenheit, konstruktive Kritik, Teamarbeit und Ehrlichkeit finde ich bei Laika wieder und möchte ich in meiner Arbeitswelt nicht missen. Die bunte Mischung aus Expertise im Team bereichert mich in meiner täglichen PR-Routine und ich kann mir hier und da sogar noch vieles abgucken, bevor ich wieder ganz im PR-Thema bin. Andersrum kann ich den Laika Space Dogs von meinen Erfahrungen auf Unternehmensebene in vielen Bereichen wie Co-Working, Markenbildung, Immobilienmanagement und Konzeptentwicklung erzählen und hoffe, dass es ebenso eine Bereicherung für sie sein kann.

Gekommen, um zu bleiben?

Zwei Monate später bereue ich es nicht und es ist anders – ich fühle mich weiter, viel frischer im Kopf und wieder bereit für die PR-Branche. Ich frage mich: Ist es anders, weil ich eine kleine PR-Verschnaufpause hatte? Weil ich mich persönlich weiterentwickelt habe? Weil ich meine Krise, nach einem Sinn im Arbeitsleben zu suchen, überwunden hatte? Oder ist es anders, weil ich einen direkten Vergleich von Führungsstil, Unternehmenswerten und Arbeitsweisen ziehen konnte und das Unternehmen auserwählte, das meinen Werten viel näherkommt? Ich glaube am Ende war es eine Mischung aus allem. Am allerwichtigsten finde ich, dass man sich – ohne sich selbst verstellen zu müssen – mit dem Unternehmen identifizieren kann, um Tag für Tag für die Unternehmensvision zu arbeiten. Aktuell kann ich mir vorstellen, länger zu bleiben.

Autorin: Fatma Al-Fartwsi 

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