Wie wäre es mit einem Mindfulness Day?
Ständig erreichbar, stets gut gelaunt und Spitzenleistung auf Abruf: So sehen nicht wenige von uns PR-Berater:innen und Agentur-Mitarbeiter:innen vor ihrem inneren geistigen Auge. Und ein bisschen stimmt das ja auch – es ist das Tempo, die Vielfalt an Ideen und das gemeinsame Ziehen am gleichen Kreativstrang, das uns beflügelt. Im schnelllebigen Agenturalltag hat sich aber neben diesen positiven Aspekten auch ein kleines, still und heimlich an uns nagendes Phantom eingeschlichen: fehlende Achtsamkeit für uns selbst. Denn viele von uns rotieren unbemerkt im Hamsterrad des Alltags zwischen Agenturjob, Familie und anderen Verpflichtungen. Ständig nur für andere da zu sein, zwischen Aufgaben hin und herzuspringen sowie gestiegene Kundenerwartungen zu erfüllen, kann auf Dauer nicht nur unglücklich und krank machen, sondern wirkt sich auch negativ auf Kreativität aus.
„Um auf Dauer überhaupt fair miteinander umgehen zu können, müssen wir zunächst bei uns anfangen und fair zu uns selbst sein.“
Der Mindfulness Day
Im Sinne einer Fairgency ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen, wenn es darum geht, dem eigenen Team mehr Momente der Achtsamkeit und Auszeit für sich selbst zu schaffen. Ein Angebot, das wir dafür bei Laika eingeführt haben, ist unser Mindfulness Day Die Idee: Ab 2021 steht jedem Laika-Teammitglied pro Jahr ein Mindfulness Tag zur Verfügung. Ohne Begründung oder Hintergedanken. Es gibt nur eine einzige Bedingung: Die geschenkte Zeit ist ausschließlich mit und für sich selbst zu verbringen – ohne Arzttermin, Behördengang oder familiäre Verpflichtungen. Dazu gehört es auch, keine E-Mails zu lesen, Facebook und Instagram für einen Tag den Rücken zu kehren, Whatsapp auf “stumm” zu schalten oder am besten gleich ganz offline zu bleiben. Dahinter steht der Gedanke, dass man diesen Tag nur durch bewussten Rückzug und ein radikales Einschränken der Erreichbarkeit wirklich vollständig für sich selbst und seine Bedürfnisse nutzen kann.
Für den Tag stellt Laika jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin ein Budget von 100 Euro zur Verfügung. Ob Massage, Yoga, ein Besuch im Zoo oder Freizeitpark oder ein Mietauto, um ins Berliner Umland zu fahren und dort einen ausgedehnten Waldspaziergang zu machen: Der Betrag kann für alles eingesetzt werden, was im weitesten Sinne der Erholung dient und ist nicht auf eine Ausgabe beschränkt. Beim Finanzamt kann man solche Zuschüsse übrigens unter „Erholungsbeihilfe“ abrechnen. Da hat der Gesetzgeber also bereits seit langem Möglichkeiten geschaffen, die Arbeitgeber:innen nur noch umsetzen müssen.
Das Feedback
Denn eins ist klar: Um auf Dauer überhaupt fair miteinander umgehen zu können, müssen wir zunächst bei uns anfangen und fair zu uns selbst sein. Das heißt auch, in sich hineinzuhorchen und für sich selbst herauszufinden, wie es einem geht. Auch wir probieren gerade erst aus, wie sich das anfühlt. Um valide Aussagen zu treffen, ist es schlichtweg noch zu früh. Aber das erste Feedback unserer Mitarbeiter:innen war bereits durchweg positiv bis begeistert. Hier einige Auszüge aus den Antworten der Kolleg:innen (Corona-bedingt erfolgte die erste Ankündigung als Mail ans Team):
- WOW!!! DAS IST GROSSARTIG! DANKE!
- Es ist eine wunderschöne Idee <3
- Oohhhh das ist eine großartige, moderne, wunderbare Idee!!
- I LOOOOOVE IT!
- Mega hervorragend!
- Ich finde es auch toll, vielen Dank 💕
„Vertrauen ist Teil eines achtsamen Umgangs miteinander“
Einige Kolleg:innen haben sofort bei der Ankündigung mit der Planung begonnen – inklusive des Entschlusses „Den Tag nutz ich aber wirklich für mich selbst und sag meinem Partner zuhause erst gar nix davon ;))“ Für viele steht der erste Mindfulness Day erst an, denn zwischen den Feiertagen hatten wir die Agentur komplett geschlossen und jede:r damit eine lange Auszeit.
Statt Kontrolle Achtsamkeit zelebrieren
Von anderen Agenturen werden wir oft danach gefragt, wie wir denn “kontrollieren, dass der Tag auch richtig genutzt wird”. Kontrolle wäre hier meiner Meinung nach der falsche Ansatz – so viel Vertrauen muss sein, schließlich ist Vertrauen auch Teil eines achtsamen Umgangs miteinander. Die Frage nach Kontrolle ist auch irgendwie so ein typisch deutsches Thema – es könnte ja jemand missbrauchen, also machen wir es lieber erst einmal nicht. Wir möchten da andersherum an die Sache herangehen und davon ausgehen, dass jede:r von uns herausfinden will, was ihr oder ihm guttut. Wir haben aber natürlich ans Team kommuniziert, was wir uns mit dem Tag gedacht haben und einige Empfehlungen dafür gegeben, wie man an diesem Mindfulness Day mit sich selbst in Kontakt tritt und in sich hineinhört. Diese Empfehlungen sehen so aus und sind auch bei uns im Agenturhandbuch für neue Kolleg:innen festgehalten:
“Wichtig ist uns, dass ihr diesen Tag mit und für euch selbst verbringt – ohne Arzttermin, Familienkram, Freunde, Einkauf etc. Er ist ausdrücklich nicht „nur“ als ein weiterer Urlaubstag oder für Krankheit gedacht – dafür gibt es bei Laika bereits großzügige Urlaubs- und Home-Office-Regelungen. Wir wollen Achtsamkeit zelebrieren. Dazu sollte auch gehören, dass keine Mails gelesen werden, Facebook einmal zu bleibt, Whatsapp auf “stumm” oder am besten gleich das ganze Telefon auf Flugmodus geschaltet wird und man für andere zu 100% nicht erreichbar ist, dafür vollständig für sich selbst, wobei es durchaus passieren kann, dass diese Nähe zu sich selbst erst einmal als schwer erträglich erlebt wird. Wir möchten euch dazu ermuntern, auch im Team und vielleicht sogar öffentlich darüber zu reden, wie ihr den Mindfulness Day verbracht habt. Nur so kann das Thema Achtsamkeit besser in den Köpfen aller verankert werden und man gibt den anderen Laikas etwas Inspiration mit. Dennoch wäre es unfein, Kolleg:innen zu sehr zu „löchern“. Lasst bitte etwas Fingerspitzengefühl walten.“
Wir berichten nächstes Jahr gerne, was sich nach einem Jahr Mindfulness Day bei uns getan hat und welche Learnings sich für andere faire Arbeitgeber:innen da draußen ergeben.
Laika ist spezialisiert auf die Kommunikation innovativer Ideen, mutige Unternehmer und schnell wachsender Technologien. Seit 2018 kreist die Agentur mit einem Team von fest angestellten Technikern im Orbit. Für spezielle Satelliteneinsätze greifen sie auf ein Freelancer-Netzwerk aus kreativen Köpfen, Strategen und Beratern zurück. Neben der klassischen Öffentlichkeitsarbeit bieten sie zahlreiche weitere Dienstleistungen wie Veranstaltungen, Fotografie, Influencer Relations, Content-Marketing, Markenstrategie, Krisenkommunikation oder Medien- und Sprechertraining an. Tech-Stars wie Chatterbug, Monster Notebooks, ONO mobility, orderbird, Snapchat oder Twitch haben Laika auf ihre Mission geschickt.