Bauchgefühl reicht nicht: Wieso wir einen Wellbeing Index einführten

Der Wellbeing Index: Echte Messwerte schaffen Tatsachen

Bei Laika setzen wir daher seit nunmehr rund zwei Jahren auf einen vierteljährlich durchgeführten Wellbeing Index. Dieser wird als unkompliziertes, aus zehn Fragen bestehendes Google Formular anonym an alle Mitarbeiter:innen geschickt: Von Praktikant:innen, über Werkstudent:innen bis hin zu den Berater:innen – jede Meinung und Wahrnehmung zählt. Dabei beantworten unsere Kolleg:innen nach bestem Wissen und Gewissen die folgenden Fragen:

1. Meine Work-Life-Balance bei Laika ist sehr gut
2. Ich habe regelmäßig Spaß an meiner Arbeit bei Laika (regelmäßig bedeutet mehr als 80% der Zeit)
3. Ich fühle mich von meinen Kund:innen wertgeschätzt
4. Ich fühle mich von meinen Laika-Kolleg:innen wertgeschätzt
5. Ich habe das Gefühl, dass ich bei Laika gut entlohnt werde
6. Ich habe das Gefühl, dass ich eine gute Ausbildung zur Unterstützung meiner Arbeit erhalte
7. Ich denke, dass es für mich Möglichkeiten gibt, bei Laika weiterzukommen
8. Ich würde Laika als Arbeitsort weiterempfehlen
9. Das Laika-Team arbeitet gut zusammen
10. Wenn etwas schiefgeht, gehen wir gut damit um

Alle Mitarbeiter:innen können pro Frage bis zu zehn Punkte vergeben und zusätzlich erklärende Kommentare oder Verbesserungsvorschläge hinterlassen. So kann Laika von jeder Person im Wellbeing Index jeweils eine Maximalpunktzahl von 100 Punkten erreichen. Und so sieht unsere Kurve bislang aus:

3 Learnings aus dem Wellbeing Index

Nun das vielleicht Überraschende: Die Auswertung übernehme nicht ich als Geschäftsleitung oder etwa unsere interne HR-Stelle. Nein – wir ziehen unseren externen Team-Mentor David Josephs hinzu, der gemeinsam mit uns die Ergebnisse analysiert, interpretiert und Handlungsempfehlungen ableitet. Die Kommunikation aller Ergebnisse erfolgt transparent ans ganze Team, statt lediglich im stillen Kämmerlein besprochen zu werden. So kamen wir in der Vergangenheit zum Beispiel zu folgenden Erkenntnissen und Lösungen:

1. Was tun gegen Wachstumsschmerzen?

Laikas Raketenstart mit vielen neuen Kunden und Rudelmitgliedern bedeutete anfangs auch Stress pur. Viele Mitarbeiter:innen fühlten sich im ersten Agenturjahr gehetzt und überlastet. Die Messwerte und persönlichen Kommentare in der regelmäßigen Umfrage zeigten uns, dass wir nach Zeiten großen Wachstums Ruhepausen einlegen müssen und uns Zeit dafür nehmen sollten, als Team zusammenzuwachsen. Dementsprechend priorisierten wir in dieser Zeit Teamevents und sagten auch einmal dem ein oder anderen Kunden ab.

2. Weiterbildung fördern

Ebenfalls nahmen wir uns kurz nach dem Start naturgemäß noch nicht besonders viel Zeit für Weiterbildungen und Trainings. Dementsprechend fielen die ersten Messreihen für die Frage nach ausreichend Coaching noch mau aus. Schnell erkannten wir so, dass es ohne festes Programm nicht geht. Neben dem täglichen Training “on the job” verankerten wir daher eine Laikademy mit internen und externen Trainings. In der Regel lernen unsere Mitarbeiter:innen so alle zwei bis vier Wochen durch gezielte Coachings hinzu. Wer mehr will, kann natürlich mehr machen. Vom einstigen Kellerkind mauserte sich so unser Wert in dieser Kategorie zum Spitzenreiter.

3. Wertschätzung der Kunden neu bewerten

Einige Indexe in Folge performten wir nicht hoch genug im Bereich der Wertschätzung durch Kunden. In der Folge analysierten wir, woran dies lag. Zum einen identifizierten wir recht rasch einen spezifischen Kunden, bei dem wir bereits wussten, dass der Account schwierig lief: Misstrauen, viel Kritik und Mikromanagement belasteten unser Team. In der Folge entschlossen wir uns dem Kunden schweren Herzens zu kündigen – trotz der Tatsache, dass er damals den größten Anteil an unserem Umsatz ausmachte. Und siehe da: Unser Index stieg wieder an, denn neue Kunden zeigten mehr Wertschätzung für die Leistungen unseres Teams.

Darüber hinaus erklärte David uns, dass Kunden-Wertschätzung oftmals ein Bereich ist, der in Agenturen nicht besonders rosig ausfällt. Zu wissen, dass es anderen genauso ging, half uns sehr. Dennoch entschlossen wir uns, stärker für unsere Werte einzustehen und für die Bedeutung von Kommunikation zu trommeln. Wir positionierten uns eindeutiger und erarbeiteten stärkere Werte, die nun Neukunden vorab zu sehen bekommen. Darüber hinaus „polen“ wir auch unsere eigene Sicht der Dinge um. Denn manchmal ging Lob im schnelllebigen Agenturgeschäft einfach nur unter. Daher verschicken wir nun jeden Freitag eine Rundmail mit dem gesammelten Kundenlob der Woche.

Dies sind nur drei Beispiele aus unserer bisherigen Lernkurve dank des Wellbeing Index. Die Auswertung viermal im Jahr hilft uns, gezielt und mit ausreichend Zeit auf unser Team-Engagement und Wohlbefinden zu schauen, langfristige Trends zu erkennen und notfalls gegenzusteuern. Damit Veränderungen aber nicht immer drei Monate auf sich warten lassen müssen, arbeiten wir auch mit zweiwöchentlichen Team Retrospektiven, über die wir euch hier mehr erzählen.