Kevin allein im Büro: Wie fair ist eigentlich freie Arbeitsplatzwahl?
Es ist die Gretchenfrage, die sich aktuell viele Unternehmen stellen: Wie sieht das Arbeitsmodell der kommenden Zeit aus? In der Digitalagentur Interlutions ist die Antwort „ganz einfach“ – eigentlich. Denn hier gilt schon seit dem 1.1.2020 die Regelung, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst entscheiden dürfen, von wo aus sie arbeiten möchten. Rückblickend war Interlutions damit seiner Zeit einen großen Schritt voraus.
Die Erfahrungen, die wir mit Remote Work gemacht haben, sind durchweg positiv:
„Während zu Beginn durchaus noch einige Zweifel vorhanden waren, ob dieser Schritt für uns der richtige war, hat uns die Coronazeit darin rundum bestätigt. Der Arbeitsfluss ist zu keinem Moment ins Stocken geraten und wir konnten einige Projekte mit Erfolg zu 100% dezentral durchführen“
Eric Meurers, CEO von Interlutions
Nach Ende der Homeoffice-Pflicht kehrte ein harter Kern direkt wieder ins Büro zurück, um hier zu arbeiten. Unter ihnen Kevin Szymura, der seit März 2021 für die Digitalagentur als Entwickler tätig ist. Er entschied sich für Interlutions, weil das Unternehmen für seinen Zusammenhalt und das familiäre Miteinander bekannt ist.
Erinnerung an die guten alten Zeiten
Eine Zeitlang schien es aber, als sollten die Erzählungen von den legendären Feierabendbierchen auf dem Agenturbalkon bis in die späten Nachtstunden eine Erinnerung an die guten alten Zeiten bleiben. Denn obwohl es wieder möglich wäre, kehren in unser Kölner Büro nach wie vor kaum Mitarbeitende aus dem Homeoffice zurück. An den anderen Agenturstandorten sieht das nicht anders aus.
Was Kevin besonders vermisst: „Mir fehlt der persönliche Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Im Büro trifft man sich an der Kaffeemaschine und kann ganz ungezwungen ein paar Infos austauschen – zu einem gemeinsamen Projekt oder privaten Interessen. Aktuell muss man dafür einen Termin einstellen. Das macht vieles komplizierter und langwieriger, die persönliche Ebene bleibt dabei auf der Strecke.“
Er wünscht sich, dass künftig wieder mehr seiner Kolleginnen und Kollegen ins Büro kommen – zumindest hin und wieder. Seine Idee: Damit sie hautnah erleben, wie schön das gemeinsame Arbeiten ist, sollten unternehmensweit alle Mitarbeitenden für den Zeitraum von ein bis zwei Wochen in die Agentur kommen müssen. Zumindest für einen absehbaren Zeitraum würde so die freie Arbeitsplatzwahl ausgesetzt werden. Aber wäre das fair?
Tina Alexandra Stotz ist seit März 2020 als Client Service Director bei uns am Interlutions-Standort Köln tätig. Tina hat die Digitalagentur noch genau so erlebt, wie Kevin es gerne wieder haben würde und kann sich noch gut an das familiäre Miteinander im Büro erinnern. „Ich kam regelmäßig erst ziemlich spät nach Hause, weil es nach der Arbeit einfach noch so gesellig war. Das konnten sich Außenstehende häufig nur schwer vorstellen.“
Büro vs. Homeoffice
Gemeinsam mit den anderen Standortleitern denkt Tina darüber nach, wie es in puncto „Büro vs. Homeoffice“ weitergeht. Dabei soll an der grundsätzlichen Freiheit in Bezug auf die Arbeitsplatzwahl nichts geändert werden. Denn in der Zwischenzeit hat sich das Leben vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie stark geändert. War früher die Agentur die Familie, gibt es heute andere Lebensmittelpunkte.
Des Weiteren wohnen einige mittlerweile nicht mehr in der Nähe der Standorte. Oder sie haben sich zu Hause ihren Arbeitsplatz passend eingerichtet. Das heißt für Tina: Anstatt zum früheren Status quo zurückkehren zu wollen, gilt es für das neue Jetzt ein passendes Arbeitsmodell zu entwickeln, in dem sich möglichst alle wiederfinden. Dafür gilt es herauszufinden, was die/der Einzelne braucht.
„Das Beispiel von Kevin zeigt, dass für manche Menschen persönliche Begegnungen besonders wichtig sind. Andere brauchen ein externes Umfeld, weil sie sich zu Hause nur schlecht für ihre Arbeit disziplinieren können. Für diese Gruppe müssen wir Räumlichkeiten anbieten, die ihren Bedürfnissen entgegenkommen. Gleichzeitig benötigen wir für die Remote Arbeit eine Etikette, die für alle verbindlich ist.“
Tina von Interlutions
Der Typ Freiheit
Denn auch Freiheit braucht Regeln, um die Bedürfnisse vieler berücksichtigen zu können. Das heißt für Meetings im Homeoffice zum Beispiel: pünktlich einloggen und Kamera anschalten. Zum anderen aber auch, trotz Heimarbeit vor Ort Termine mit Kunden einzurichten. Alles in allem dreht es sich dabei um einen wesentlichen Kern: eine Form von Wertschätzung für seine Kolleginnen und Kollegen sowie für den Arbeitgeber.
Für sich persönlich würde Tina gerne eine Zwischenlösung finden: Zwei Tage im Büro und den Rest der Zeit von zu Hause aus arbeiten. Tina schätzt die Ruhe im Homeoffice und ist dort erfahrungsgemäß effektiver. Gerade für intensive Themen und Brainstorming setzt Tina aber viel lieber auf den persönlichen Austausch mit anderen Menschen. Es ist dieser ganz besondere Vibe, der nur beim Zusammentreffen „in real life“ entsteht.
„Freie Arbeitsplatzwahl ist aktuell kein Benefit mehr, sondern eine Erwartungshaltung. Als Agentur gehört es zu unserer Aufgabe dafür zu sorgen, dass sich alle wohlfühlen. Wie die Erfahrung zeigt, schränken die Bedürfnisse der einen aber die Bedürfnisse der anderen an gewissen Stellen ein. Damit das möglichst fair bleibt, brauchen wir keinen „Bürozwang“ oder ähnliches, sondern Regeln.“
Fazit von Tina (Interlutions)
Eric Meurers ergänzt: „Im Prinzip ist es bei uns vollkommen egal, ob jemand eher zum Typ Homeoffice oder zum Typ Büroarbeit zählt. Für den Typ Freiheit ist Interlutions genau die richtige Agentur.“
Die Interlutions GmbH ist eine Digitalagentur mit Sitz an den Standorten Köln, Berlin, Hamburg und Frankfurt. Unter Leitung von Eric Meurers und Christian Schmidt liefert das rund 100-köpfige Team ein Full Service-Angebot, das von Strategie und Beratung über Kampagnenentwicklung und -umsetzung bis hin zu SoftwareEntwicklung und eCommerce-Lösungen reicht und Kunden auf ganzer Bandbreite bei der digitalen Transformation unterstützt. Als Experte für digitale Markenführung arbeitet Interlutions für renommierte Kunden wie Nintendo, Disney, Renault, Nissan und Super RTL. Zu ihrem Portfolio gehört die Entwicklung von Individualsoftware und Websites, wie auch Online-Marketing und Apps.
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